Misteltherapie
Die Misteltherapie (Viscum album) ist die am häufigsten eingesetzte komplementäre Therapie in der deutschen Onkologie und bietet eine wertvolle Unterstützung, insbesondere zur Verbesserung der Lebensqualität und Reduktion von Nebenwirkungen bei Krebs.
Misteltherapie ist eine komplementäre immunstimulierende Behandlung bei Krebs. In der Therapie werden Extrakte aus den in Europa wachsenden Mistelpflanzen subkutan, also unter die Haut gespritzt, angewendet. Bei der Misteltherapie gibt es verschiedene Inhaltswirkstoffe, die zur Gesamtwirkung beitragen.
- Mistlektin I–III
- Viscotoxine
- Flavonoide
- Triterpene
Der Hauptwirkstofe sind Proteinmoleküle Mistellektine. Sie wirkten hemmend auf Wachstum der Krebszellen und reduziert die Nebenwirkung der Chemotherapie. Vor allem dem Mistellektin-1 schreiben Wissenschaftler eine immun aktive und zytotoxische Wirkung.
In Deutschland sind primär vier große anthroposophische Präparate auf dem Markt, die sich hauptsächlich durch den Wirtsbaum (der Baum, auf dem die Mistel wächst, Apfelbaum (Malus), Eiche (Quercus), Ulme, Pappel, Tanne ) und die Herstellungsweise unterscheiden.
Die wichtigsten Präparate, die als Injektionslösung zur Verfügung stehen, sind:
- Iscador®
- Helixor®
- Abnobaviscum®
- Iscucin®
Alle diese Präparate können grundsätzlich im Rahmen der integrativen Krebstherapie eingesetzt werden und haben positive Effekte auf die Lebensqualität (Reduktion von Fatigue, Appetitlosigkeit, Depression) und die Verträglichkeit der Chemo- oder Strahlentherapie gezeigt.
Für die Wahl des geeigneten Präparates ist in der Anthroposophischen Medizin, welche die Misteltherapie stark geprägt hat, die Art des Wirtsbaumes von zentraler Bedeutung. Es wird angenommen, dass der Wirtsbaum spezifische Eigenschaften auf den Extrakt überträgt.
Beispiele:
- Eichenmistel: höhere zytotoxische Aktivität
- Apfelmistel: stärker immunmodulierend
- Kiefermistel: stärker stimulierend auf NK-Zellen
Die Misteltherapie hat vielfältige Wirkungsweise. In erster Linie kann sie beeinflussen:
- Aktivierung und Vermehrung der Immunzellen (NK-Zellen, Makrophagen)
- Zytokinfreisetzung (IL-1, IL-6, TNF-α)
- Verbesserung von Lebensqualität (QoL)
- Reduktion von therapieassoziierten Nebenwirkungen
- Teilweise tumorhemmende Effekte (in vitro & klinisch)
- begünstigt die Apoptose der Krebszellen.
Wichtige Hinweise für die Anwendung
- Individuelle Anpassung: Die Wahl des Präparates (Wirtsbaum, Hersteller) und die Dosierung sind höchst individuell und müssen von einem erfahrenen Misteltherapeuten oder Onkologen festgelegt werden.
- Dosissteigerung und Reaktion: Die Therapie wird mit einer niedrigen Dosis begonnen und schrittweise gesteigert, bis eine gewünschte lokale Reaktion (Rötung, Schwellung an der Injektionsstelle, kleiner als 5 cm Durchmesser) und/oder eine Temperaturerhöhung (leichtes Fieber) auftritt. Diese Reaktion zeigt die erwünschte Immunstimulation an.
- Applikation: Die Injektion erfolgt in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche subkutan (unter die Haut), typischerweise in den Bauch oder Oberschenkel.
- Kontraindikationen: Mistelpräparate sollten in der Regel nicht angewendet werden bei primären Hirntumoren oder Hirnmetastasen (aufgrund des theoretischen Risikos der Ödembildung) und bestimmten hämatologischen Erkrankungen (z. B. Leukämien, Lymphome), da das Immunsystem hier bereits überaktiviert sein könnte.
Bevor Sie eine Misteltherapie beginnen, sollten Sie immer:
- Ihren behandelnden Onkologen informieren, um mögliche Wechselwirkungen (die in der Regel gering sind, aber beachtet werden müssen) auszuschließen.
- Einen spezialisierten Arzt oder Therapeuten konsultieren, der die Misteltherapie kompetent einleiten und überwachen kann.
Studien:
Hinweis: Dieser Beitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung.
- BodyDopping
- Endokrinologie
- Gesunde Ernährung
- Frequenztherapie, PowerTube
- Infusionstherapie
- Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)
- Integrative Krebstherapie
- Chemotherapeutika
- Übersicht der wichtigsten Natursubstanzen in der Krebstherapie
- 2-Deoxy-D-Glukose (2-DG)
- Amygdalin
- Berberin
- Cannabis, Marihuana
- CLA (konjugierte Linolsäure)
- Curcumin, Beifuß
- DCA - Dichloressigsäure
- EGCG (Epigallocatechingallat)
- Heilpilze
- Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT)
- Ivermectin, Mebendazol und Fenbendazol
- Methadon hydrochlorid
- Methylenblau
- Misteltherapie
- Photodynamische Therapie
- Quercetin
- Salvestrol
- Spermidin
- Sulforaphan
- TKTKL1 & Apo10
- Low Dose Naltrexon (LDN)
- Strophanthin
- Ultraschalldiagnostik
- Vorsorge (Prävention) und Nachsorge