Heilpilze
Eisatz der Heilpilze in der Krebstherapie

Am 19. September 1991 wurde am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen ca. 5.300 alte Mumie - Ötzi gefunden. In seiner Gürteltasche fand man 2 Heilpilze: Zunderschwamm und Birkenporling.
Man wusste also schon damals über die Heilwirkung von Pilzen.
Pilze sind Lebewesen, die als eigenes Reich näher mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt sind.
in Deutschland gelten Präparate aus den Heilpilze wie Pulver oder Extrakte als Nahrungsergänzungsmittel. Sie unterliegen deshalb den Regelungen des Lebensmittel- und Futtergesetzbuchs (LFGB) und der Health-Claims-Verordnung. Die Angabe medizinischer Indikationen und therapeutischer Versprechen ist danach unzulässig.
Heute sind viele Pilze für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Ihre genauen pharmazeutischen Eigenschaften und Anwendungen sowie die Mechanismen ihrer biologischen Aktivität wurden erst in den letzten Jahrzehnten laufend untersucht und erforscht.
Heilpilze enthalten viele bioaktive Substanzen, die in der Krebstherapie und zur Stärkung des Immunsystems genutzt werden. Zu den wichtigsten Substanzen zählen Polysaccharide (insbesondere Beta-Glucane),Terpene, Proteoglykane und Antioxidantien. Hier sind einige der am häufigsten verwendeten Heilpilze mit ihren aktiven Substanzen und therapeutischen:
Die herrschende Pharmamedizin kontrollieren alles und entscheiden was über die Heilpilze publiziert und was nicht publiziert werden darf.
In der Krebsforschung rücken die Heilpilze zunehmend ins Interesse aufgrund ihrer potenziell tumorhemmenden, immunmodulierenden und zellschützenden Wirkungen. Um eine gesundheitsbezogene Angabe für die Heilpilze zu begründen sind deshalb klinische Studien am Menschen zur Wirksamkeit erforderlich.
Wenn diese Bedenken ausgeräumt werden, erwartet diese neuartigen Produkte eine glänzende Zukunft.
Die wichtigsten Heilpilze sind für mich:
- Agaricus Blazer murrill (ABM)
- Auricularia
- Chaga
- Coprinus comatus
- Cordyceps sinensis
- Coriolis versicolor
- Hericium erinaceus
- Maitake
- Pleurotus ostreatus
- Polyporus umbellatus
- Reishi
- Shiitake
Es gibt auch viele weitere Heilpilze, wie z.B. Porta cocos wie auch Agaricus bisporus. Wir versuchen sich aber auf Informationen über die wichtigsten Heilpilze zu konzentrieren.
Bestimmte Heilpilze zeigen in Studien das Potenzial, Apoptose (programmierter Zelltod) in Tumorzellen auszulösen – ein vielversprechender Mechanismus in der komplementären Krebsmedizin. Die Wirkung beruht auf verschiedenen bioaktiven Inhaltsstoffen, insbesondere Polysacchariden, Triterpenen, Lectinen und Sterolen.
Wichtige Signalwege bei Apoptoseinduktion:
- Intrinsic (mitochondrialer) Weg: Cytochrom c → Caspase-9 → Caspase-3
- Extrinsic (Rezeptorvermittelter) Weg: z. B. über Fas-Ligand/TNFα
- Modulation von p53, Bcl-2/Bax, Caspasen
Die wichtigsten Pilze und Dosierungen:
1. Reishi (Ganoderma lucidum)
Wichtige Wirkstoffe:
- Triterpene (z. B. Ganoderinsäuren),Hemmen Tumorwachstum und wirken entzündungshemmend.
- Polysaccharide (β-Glucane)
- Sterole, Lectine
- Beta-Glucane: Immunmodulierend, erhöhen die Aktivität von Makrophagen und natürlichen Killerzellen.
Wirkmechanismus:
- Induktion von Apoptose über Caspase-Aktivierung,
- Hemmung von NF-κB (entzündungsfördernder Signalweg),
- Beeinflussung von PI3K/Akt/mTOR-Signalwegen (Zellwachstum).
Studienlage:
- Apoptose in Brust-, Lungen-, Prostata- und Leukämiezellen nachgewiesen (in vitro und in vivo). In Studien wurde gezeigt, dass Reishi das Immunsystem bei Krebspatienten stärkt und Nebenwirkungen der Chemotherapie reduziert.
Therapeutische Dosierung:
Standardisierte Extrakte: 1.500–3.000 mg täglich.
Roher Pilz (getrocknet): 3–9 g pro Tag.
2. Shiitake (Lentinula edodes)
Wichtige Substanzen:
- Lentinan (ein β-1,3-Glucan): Unterstützt das Immunsystem, wird als Immunmodulator bei Krebspatienten verwendet.
- Ergosterol: Vorstufe von Vitamin D, wirkt als Antioxidans.
Wirkmechanismus:
- Immunmodulation (Stärkung zytotoxischer T-Zellen, NK-Zellen),
- Lentinan kann direkt Apoptose fördern und Tumorangiogenese hemmen.
Therapeutische Dosierung:
Extrakte: 6–16 mg Lentinan täglich (oft intravenös in der Krebstherapie).
Roher Pilz (getrocknet): 6–15 g pro Tag.
3. Maitake (Grifola frondosa)
Wichtige Wirkstoffe:
- D-Fraktion (ein Beta-Glucan): Stimuliert Immunzellen wie Makrophagen und natürliche Killerzellen, hilft bei der Bekämpfung von Tumorzellen.
- SX-Fraction, Proteoglykane: Immunstimulierend und entzündungshemmend.
Wirkmechanismus:
- Stimulierung von Makrophagen und T-Zellen,
- Hemmung von Tumorzellproliferation,
- Apoptoseinduktion in Brust-, Lungen- und Leberkrebszelllinien.
Therapeutische Dosierung:
Extrakte: 500–1.000 mg pro Tag.
Roher Pilz (getrocknet): 3–7 g täglich.
Wirkung auf das Immunsystem und Krebs: In Studien wurde gezeigt, dass Maitake das Tumorwachstum hemmen und die Immunantwort bei Krebspatienten verbessern kann.
4. Coriolus versicolor (Trametes versicolor, Schmetterlingstramete, auch Truthanschwanz genannt)
Wichtige Wirkstoffe:
- Polysaccharid-K (PSK/Krestin): Ein starkes Immunstimulans, das häufig in der Krebstherapie in Japan eingesetzt wird.
- Polysaccharid-P (PSP): Ähnlich wie PSK, stärkt es das Immunsystem.
Wirkmechanismus:
- Aktivierung des Immunsystems,
- Direkte Apoptoseinduktion durch mitochondrialen Signalweg,
- Hemmung der Zellteilung.
Therapeutische Dosierung:
PSK: 3 g täglich (in Japan für Krebspatienten zugelassen).
PSP: 1.000–3.000 mg täglich.
Wirkung auf das Immunsystem und Krebs: In klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass PSK das Überleben von Krebspatienten verbessert, insbesondere bei Magen- und Darmkrebs.
5. Cordyceps (Cordyceps sinensis)
Wichtige Substanzen:
- Cordycepin: Antitumorwirkung, hemmt das Wachstum von Krebszellen.
- Polysaccharide: Stimulieren das Immunsystem und fördern die Aktivität von Immunzellen.
Therapeutische Dosierung:
Extrakte: 1.000–3.000 mg täglich.
Roher Pilz: 3–6 g täglich.
Wirkung auf das Immunsystem und Krebs: Studien zeigen, dass Cordyceps die Immunfunktion verbessert und die Tumorprogression verlangsamen kann.
Zusammenfassung der Substanzen:
- Beta-Glucane: Immunstimulation, Aktivierung von Makrophagen und natürlichen Killerzellen.
- Triterpene: Antitumoral, antioxidativ, entzündungshemmend.
- Polysaccharid-K (PSK) und Polysaccharid-Peptid (PSP): Immunmodulation und Verbesserung der Krebstherapie.
- Cordycepin: Hemmung von Tumorzellen.
6. Maitake (Grifola frondosa)
Wirkstoffe:
- D-Fraktion (β-Glucane)
- SX-Fraction
Wirkmechanismus:
- Stimulierung von Makrophagen und T-Zellen,
- Hemmung von Tumorzellproliferation,
- Apoptoseinduktion in Brust-, Lungen- und Leberkrebszelllinien.
7. Agaricus blazei Murrill (ABM, Mandelpilz)
Wirkstoffe:
- β-Glucane
- Ergosterol-Derivate
- Sterole
Wirkmechanismus:
- Induktion von Apoptose über mitochondriale Signalwege
- Hemmung von Anti-Apoptoseproteinen wie Bcl-2
Wichtige Signalwege bei Apoptoseinduktion:
- Intrinsic (mitochondrialer) Weg: Cytochrom c → Caspase-9 → Caspase-3
- Extrinsic (Rezeptorvermittelter) Weg: z. B. über Fas-Ligand/TNFα
- Modulation von p53, Bcl-2/Bax, Caspasen
8. Chaga-Pilz (Inonotus obliquus)
Wirkstoffe:
- Polysaccharide (β-1,3-/1,6-Glucane) - Immunmodulierend: Aktivierung von NK-Zellen, Makrophagen, T-Zellen
- Phenole & Polyphenole (Inonotusols, Betulinsäure, Melanin, Vanillinsäure) - Antioxidativ, entzündungshemmend, wachstumshemmend auf Tumorzellen
- Triterpene (Betulin, Betulinsäure (aus Birkenrinde aufgenommen) - Apoptoseinduktion, Hemmung von Tumorangiogenese und Metastasenbildung
- Melanin-Komplexe (Chaga-Melanin) - DNA-schützend, antioxidativ, entzündungshemmend
- Sterole (Ergosterol, Lanosterol) - Antitumorale Effekte in vitro
Mögliche Wirkmechanismen von Chaga gegen Krebszellen
- Apoptose-Induktion (programmierter Zelltod):
- Aktivierung von Caspasen (z. B. Caspase-3, -8, -9)
- Hemmung von Bcl-2 (anti-apoptotisch),Erhöhung von Bax (pro-apoptotisch)
- Beobachtet z. B. in Studien an Leberkrebs-, Dickdarm- und Lungenkrebszelllinien
- Hemmung der Tumorzellproliferation:
- Blockade des Zellzyklus (G0/G1 oder G2/M Arrest)
- Hemmung von Cyclinen und CDKs
- Antiangiogenese-Effekt:
- Hemmung der Neubildung von Blutgefäßen im Tumorgewebe (z. B. durch Herunterregulierung von VEGF)
- Immunmodulation:
- Verstärkte Aktivität von Makrophagen, NK-Zellen und zytotoxischen T-Zellen
- Erhöhte Produktion von Interleukin-2, IFN-γ, TNF-α
- Antioxidative DNA-Schutzwirkung:
- Neutralisation freier Radikale (ROS)
- Schutz vor oxidativem Stress, der Krebs fördern kann
Fazit:
Heilpilze bieten eine Vielzahl von bioaktiven Substanzen, die in der Krebstherapie und zur Stärkung des Immunsystems verwendet werden können. Die therapeutische Dosierung variiert je nach Pilzart, Zielsetzung und individueller Gesundheitslage. Wichtig ist, dass eine Anwendung in höheren Dosierungen am besten unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, insbesondere bei Krebspatienten.
Heilpilze eignen sich gut als komplementäre Maßnahme, ersetzt jedoch keine schulmedizinische Krebstherapie. Bei Interesse an therapeutischer Anwendung sollte eine Absprache mit einem erfahrenen Arzt oder Mykotherapeuten erfolgen.
Hinweis: Dieser Beitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung.
Quellen:
- Heilende Pilze: Die wichtigsten Arten der Welt. Beschreibung – Inhaltsstoffe – Wirkung. 15. Oktober 2020 von Jürgen Guthmann
- The Pharmacy of Healing Mushrooms: The Compendium of Mycotherapy and Clinical Guide von Beate Berg, Jan Lelley
- Wiedza o grzybach leczniczych w polskiej literaturze naukowej XIX wieku. Anna Trojanowska. Wyd. RETRO-ART, Warszawa 2008, 446 s. ISBN:978 8387992576
- Gesund mit Heilpilzen: Immunsystem stärken, Krankheiten heilen und Beschwerden lindern Mit den 22 wichtigsten Pilzen - von Cordyceps bis Shiitake von Philip Rebensburg und Andreas Kappl, 20. Januar 2020
- BodyDopping
- Endokrinologie
- Gesunde Ernährung
- Frequenztherapie, PowerTube
- Infusionstherapie
- Integrative Krebstherapie
- Chemotherapeutika
- Übersicht der wichtigsten Natursubstanzen in der Krebstherapie
- 2-Deoxy-D-Glukose (2-DG)
- Amygdalin
- Cannabis, Marihuana
- CLA (konjugierte Linolsäure)
- Curcumin, Beifuß
- DCA - Dichloressigsäure
- Heilpilze
- Ivermectin, Mebendazol und Fenbendazol
- Methadon hydrochlorid
- Methadon
- Methylenblau
- Misteltherapie
- Photodynamische Therapie
- Quercetin
- Spermidin
- Sulforaphan
- TKTKL1 & Apo10
- Low Dose Naltrexon (LDN)
- Orthomolekulare Medizin (Vitalstoffmedizin)
- Strophanthin
- Ultraschalldiagnostik
- Vorsorge (Prävention) und Nachsorge