Indikationen für hyperbare Sauerstofftherapie

Besonders zu empfehlen ist die Sauerstofftherapie bei:

  • Bei Heilungsstörungen nach Operationen
  • Sportverletzungen, Prellungen, Knochenbrüche
  • Chronische schlecht heilende Wunden (Diabetischer Fuß)
  • Osteomyelitis, Osteonekrosen, Osteoporose, Arthrose, Arthritis
  • Morbus Alzheimer, Parkinson
  • Intrakranieller Abszess
  • Multiple Sklerose
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Morbus Raynauds
  • Sklerodermie
  • Gewebeschaden nach Strahlentherapie
  • Durchblutungsstörungen (zentral und peripher)
  • Chronic Fatigue Syndrom (CFS)
  • Tinnitus, Schwindel, Schwerhörigkeit
  • Krebserkrankungen als Begleittherapie
  • Chronische Kopfschmerzen und Migräne
  • Chronisch und akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Lungen- und Bronchialerkrankungen (z.B. Asthma, COPD)
  • Infektanfälligkeit

Effekte der Hyperbaren Sauerstofftherapie bei chronischen und akuten Wunden, Verletzungen/Operationen mit Gewebsschäden und Knochenbrüchen:

  • Verbesserung der Sauerstoffsättigung im Gewebe
  • Reduzierung der Gewebeschwellungen (Ödem)
  • Aktivierung der Fibroblastenproliferation und der Kollagensynthese
  • Aktivierung von Stammzellen, Leukozyten und Makrophagen
  • Bakterizide Wirkung gegenüber anaeroben Erregern und Inaktivierung ihrer Toxine
  • Osteoklastenaktivierung und Osteoneogenese
  • kompetitive Verdrängung von Kohlenmonoxid vom Hämoglobin und damit schnellere Elimination
  • Verkleinerung von Gasblasen nach Dekompressionserkrankung oder Gasembolie

Die Proliferation der Fibroblasten und deren Kollagensynthese in den Wunden sind sauerstoffabhängig. Sowohl die  Kollagenmenge in einer heilenden Wunde als auch ihre Vernetzung korrelieren in direkt mit dem Sauerstoffgehalt. Die Funktionen der Prolin-Hydroxylase zum Aufbau von Kollagenmolekülen sowie der Lysin-Hydroxylase zur Quervernetzung der Kollagenketten werden im sauerstoffreichen Gewebe wesentlich verbessert. Im Rahmen der Infektabwehr und Wundheilung benötigen ebenfalls die Leukozyten und Makrophagen große Mengen Sauerstoff. Bei einem Sauerstoffmangel ist ihre Funktion beeinträchtigt und die Abwehrleistung vermindert.

Anaerobe Bakterien können in einer sauerstoffreichen Umgebung nicht überleben und werden deshalb während der HBOT direkt abgetötet.

Bei allen Knochenerkrankungen (Osteitis, Osteomyelitis, Osteoradionekrose, Knochenbrüche) muss die Funktion der Osteoklasten als auch der Osteoblasten verbessert werden. Für ihre optimale Funktion wird ausreichend Sauerstoff benötigt. Die HBOT verbessert m Bereich des Knochengewebes, sowohl einen vermehrten Abbau nekrotischen Materials durch eine verstärkte Osteoklastentätigkeit als auch einen Knochenneuaufbau durch eine sauerstoffinduzierte Osteoblastenaktivierung.