Physikalische Grundlagen der HBOT

Die hyperbare Sauerstofftherapie beruht auf klaren physikalischen und physiologischen Gesetzmäßigkeiten und ist keinesfalls mit alternativen Behandlungsformen wie der Sauerstoffmehrschritttherapie von Ardenne, der Ozontherapie oder der intraarteriellen Sauerstoffinsufflationstherapie zu verwechseln.

Die wichtigsten Auswirkungen des bei der hyperbaren Sauerstofftherapie angewendeten erhöhten Umgebungsdrucks lassen sich mit einer Reihe von physikalischen Gesetzen beschreiben.

Boyle-Mariotte-Gesetz - Bei gleich bleibender Temperatur ist das Produkt aus Druck und Volumen einer definierten Gasmenge konstant.

Dies bedeutet, dass es bei der Anwendung von Überdruck zur mechanischen Kompression gasgefüllter flexibler Hohlräume kommt. Umgekehrt kommt es bei abnehmendem Druck zu einer entsprechenden Vergrößerung des Volumens und Verminderung der Gasdichte.

Gesetz von Dalton - der Gesamtdruck eines Gasgemisches aus den Partialdrücken der Komponenten zusammen

Dies bedeutet, dass unter Überdruckbedingungen der Sauerstoffpartialdruck schon bei der Einatmung von Raumluft steigt. Bei der Einatmung von 100% Sauerstoff steigt der Sauerstoffpartialdruck proportional zur Erhöhung des einwirkenden Umgebungsdrucks.

Gesetz von Henry - Lösung von Gasen und Flüssigkeiten in Abhängigkeit vom einwirkenden Umgebungsdruck

Bei konstanter Temperatur ist die in einer Flüssigkeit gelöste Gasmenge direkt proportional zum Partialdruck des Gases und abhängig vom Löslichkeitskoeffizienten des Gases für die jeweilige Flüssigkeit. Daraus ergibt sich, dass bei einer Steigerung des Sauerstoffpartialdrucks im Atemgas proportional die physikalisch gelöste Sauerstoffmenge im Blut ansteigt.

 

Die Anwendung von Sauerstoff unter hyperbaren Bedingungen hat auf den menschlichen Organismus verschiedene hinreichend belegte Auswirkungen:

  • Erhöhung des physikalisch gelösten Sauerstoffanteils
  • antiödematöser und vasokonstriktiver Effekt
  • Wiederherstellung einer ausreichenden Diffusion von den Kapillaren zu den Zellen im kompromittierten Gewebe
  • direkte bakterizide und bakteriostatische Wirkung Verkleinerung von Gasblasen