Geschichte der hyperbaren Sauerstofftherapie
Die hyperbare Oxygenierung (HBO) ist ein weltweit seit vielen Jahren in die klinische Therapie eingeführtes und bewährtes Behandlungsverfahren. Die Anfänge der modernen HBO gehen in die Zeit des britischen Physiologen Haldane [1] zurück. Er schuf Anfang des 20. Jahrhunderts die theoretischen Grundlagen zur Einführung des Sauerstoffs bei der Therapie von Tauchern und Überdruckarbeitern nach Dekompressionskrankheit.
1959 setzte Boerema [2] die hyperbare Sauerstofftherapie in der Kardiochirurgie zur Verlängerung der Operationszeit am offenen Herzen ein. In seiner berühmten Arbeit „life without blood“ [2] gelang ihm der tierexperimentelle Nachweis, dass lebenswichtige Organfunktionen unter hyperbaren Sauerstoffbedingungen auch ohne Hämoglobin aufrechterhalten werden können. 1960 behandelten Boerema u. Brummelkamp [3] in Amsterdam die ersten Gasbrandpatienten erfolgreich mit hyperbarem Sauerstoff. In den Folgejahren wurde die hyperbare Oxygenierung bei einer steigenden Anzahl von Erkrankungen als primäre Therapie bzw. als wichtige adjuvante Behandlungsmethode v. a. neben chirurgischen Maßnahmen eingeführt [4, 5, 6].
Quellen:
- Boycott AE, Damant GCC, Haldane JS (1908) The prevention of compressed air illness. J Hyg Camb 8: 342–443
- Boerema I (1960) Life without blood. J Cardiovasc Surg 1: 133–146
- Boerema I, Brummelkamp WH (1960) Behandeling van anaerobe infecties met inademing van zuurstof onder een druk van 3 atmosferen. Ned Tijdschr Geneesk 104: 2548–2550
- Cianci P, Williams C, Lueders H et al. (1990) Adjunctive hyperbaric oxygen in the treatment of thermal burns. An economic analysis. J Burn Care Rehabil 11: 140–143
- Erttmann M, Havemann D (1992) Treatment of gas gangrene. Results of a retro- and prospective analysis of a traumatologic patient sample over 20 years. Unfallchirurg 95: 471–476
- Murphy BP, Harford FJ, Cramer FS (1985) Cerebral air embolism resulting from invasive medical procedures. Treatment with hyperbaric oxygen. Ann Surg 201: 242–245